„Dass die Corona-Maßnahmen nicht verlängert werden, ist unverantwortlich“

AWO Thüringen kritisiert Auslaufen der Corona-Maßnahmen

Der AWO Landesverband Thüringen e. V. bewertet das Ende vieler Corona-Maßnahmen in Thüringen kritisch. Gestern haben sich die Abgeordneten des Thüringer Landtags mehrheitlich dafür entschieden, die meisten Maßnahmen am Wochenende auslaufen zu lassen. Der Antrag der Landesregierung, die Maßnahmen per Hotspotregelung bis 8. Mai zu verlängern, wurde abgewählt.

„Angesichts der Corona-Zahlen in Thüringen ist dieser Schritt unverständlich und unverantwortlich“, zeigt sich AWO-Landesgeschäftsführerin Katja Glybowskaja besorgt. In vielen Landkreisen liegt die Inzidenz bei mehr als 2.000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner*innen in den letzten sieben Tagen. Dennoch fällt nun z.B. die Maskenpflicht in vielen öffentlichen Bereichen, das Ansteckungsrisiko im Alltag steigt, gleichzeitig werden die Menschen weniger getestet. „Es sind nun zum wiederholten Mal vor allem die Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, auf die die Verantwortung abgewälzt wird“, so Glybowskaja weiter.

So sind u.a. Seniorenpflegeheime die letzten Orte, an denen Masken- und Testpflicht bestehen bleiben. Es ist zu befürchten, dass sich die Infektionslage in diesen Einrichtungen ohne die bisherigen Corona-Maßnahmen weiter zuspitzt. Zum einen gefährdet das die Senior*innen und weitere vulnerable Gruppen, die in sozialen Einrichtungen betreut werden. Zum anderen belastet das die Personallage. „Schon jetzt sind in Thüringen über 1.000 Beschäftigte in der Pflege wegen einer Corona-Infektion nicht im Dienst – wenn noch mehr Kolleg*innen ausfallen, dann wankt die Versorgung der uns anvertrauten Menschen.“

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